Kinderheim Tannenmühle 

Woran denkst Du, wenn Du das Wort Kinderheim hörst?

Viele haben sofort bestimmte Bilder im Kopf – oft von „armen Kindern“, Gemeinschaftsschlafräumen oder strengen Einrichtungen. Doch unser Besuch im Kinderheim Tannenmühle in Erlbach hat genau diese Vorurteile ins Wanken gebracht. 

Dr. Anett Puggel (Einrichtungsleiterin sowie Psychologin) und Herr Singer (Praxisanleitung) empfingen uns herzlich. 

In einer offenen Gesprächsrunde wurden unsere Fragen mit großer Geduld und Ehrlichkeit beantwortet. 

... besonders bewegend: Zwei Kinder haben uns Einblicke in ihr Zuhause gegeben – darunter ein Mädchen aus der Verselbstständigungsgruppe, das uns mit Witz und Lebensfreude durch die Räume führte. Sie beginnt bald ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin und hat uns alle mit ihrer Energie beeindruckt. 

Wir haben erlebt, wie hier Partizipation und Bedürfnisorientierung gelebt werden (Ja, Praktikanten und Praktikantinnen werden hier eingestellt, wenn die Kinder zustimmen!).

Die Kinder stehen im Mittelpunkt – nicht als “Hilfsbedürftige” oder „arme Kinder“, sondern als Persönlichkeiten mit Stärken, Träumen und Rechten.

Es geht um sinnvolle Lebensgestaltung, lernen, selbstständig zu werden ... und auch zu begreifen: Man trägt nicht die Schuld daran, im Heim aufzuwachsen.

Das Ziel der Heimarbeit ist außerdem in erster Linie, die Kinder wieder in ihre Ursprungsfamilie ohne „Bauchschmerzen“ schicken zu können. Dafür sind eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Jugendamt nötig sowie halbjährliche Hilfeplan-Gespräche. Die Eltern werden hier nicht als Konkurrenten gesehen, was noch einmal mehr die wirklich professionelle Arbeit des Kinderheimes Tannenmühle beschreibt!

So eine Begegnung zeigt uns: Pädagogik im stationären Bereich ist keine Notlösung – sondern eine verantwortungsvolle, strukturierte, absolut wichtige Erziehungsaufgabe.

... und ja: Unser Erzieher/-innen-Herz ist an diesem Tag ein gutes Stück gewachsen.

Frau Bachmann mit EZ 24 a und b