Plauen als boomende Stadt ...

... kann man sich als Jugendlicher heute kaum mehr vorstellen. Dafür bräuchte es eine Zeitreise, idealerweise Richtung 1900. Ein 12er-Geschichtskurs unseres Beruflichen Gymnasiums unternahm den Versuch.

In der Schaustickerei Plauener Spitze im Obstgartenweg kommt man dem schon ganz nahe. Die dortigen Gebäude, eine Villa für den Fabrikanten und ein "Hofgebäude" für zehn Stickmaschinen, entstanden zwischen 1897 und 1902. Dieses Ensemble ist typisch für die industrielle Produktion im kleineren Maßstab. Überall gab es solche Unternehmen im Vogtland und zusätzlich in der Elsteraue größere - Schornsteine zeugten vom industriellen Spitzenniveau Plauens.

Bis 1996 wurden Gebäude und Maschinen im Obstgartenweg, weitgehend im Originalzustand, genutzt. Und so können Besucher dort eben eine kleine Zeitreise erleben.

Bei einer Führung wird die Entwicklung von der Handstickerei bis hin zur fortschreitenden Optimierung der Maschinen detailliert erklärt und vieles - im wahrsten Sinn des Wortes - greifbar: Maschinen, benötigte "Teile" wie Schiffchen oder Bobinen, Lochkarten (als DAS Muster-Speichermedium über lange Zeit), ..., aber auch Geräusche und Gerüche ... Und kaum einer konnte sich vorstellen, in dieser "Originalsituation" ein Arbeitsleben zu verbringen.

Mit unserer Exkursion sind wir der Industrialisierung und der Plauener Geschichte wieder einmal etwas nähergekommen - DANKE  für die Erläuterungen an Gabriele Rudolph, Frank Luft und Thomas Steinmüller.

Fotos: Schüler/-innen BGY 23